Infirmarium

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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infirmarium (zu lat. infirmus, = schwach, krank; Krankensaal, -haus; auch: domus infirmorum, claustrum infirmorum). Zum Baubestand mittelalterliche Klöster gehörte ein in der Klausur gelegener Krankensaal zur Aufnahme erkrankter und pflegebedürftiger Konventualen. Ihm waren üblicherweise Kammern für Schwerkranke, eine Kapelle, eine eigene Küche, Speiseraum, Wärmestube, Bade-, Laxier- und Aderlassraum, eine gesonderte Latrine sowie Apotheke und Heilkräutergarten zugeordnet. Die Bettenzahl entsprach der Größe des jeweiligen Konvents; sie scheint sich in größeren Klöstern häufig an dem Ein- oder Mehrfachen der Zahlen acht oder zwölf orientiert zu haben. (Für das burgundische Kloster Cluny wurden vom 11. bis zum 12. Jh. Bettenzahlen von 32, 56 und 80 erschlossen. In kleinen Klöstern dürfte sich das infirmarium auf wenige kleine Stuben beschränkt haben.) – Die heilkundliche Versorgung im Krankenhaus besorgte ursprünglich der Bruder medicus (physicus, apothecarius), später – nachdem Geistlichen das Medizinstudium untersagt worden war – der Bruder Infirmarius; einfache Verrichtungen delegierte er an Helfer (famuli). Der Gesundung dienten neben geistiger Erbauung die Behandlung mit Mitteln der Kräutermedizin und der Säftekorrektur (Aderlass), die Körperpflege (Bäder, Rasur), eine angemessene Kost sowie die Sorge für bekömmliche Luft und rechtes Licht.

(Außerhalb der Klausur gelegen waren Spitalseinrichtungen, die für erkrankte Novizen oder Laienbrüder, für bedürftige und für wohlhabende pflegebedürftige Durchreisende bestimmt waren. Ihnen stand der Hospitalarius oder der Cellerar vor.)

(s. Klosteranlage, Spitäler)

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