Inquisitionsprozess (weltl

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Inquisitionsprozess (weltl.). Grundlegend für die Einführung des Inquisitionsverfahrens in den weltlichen Bereich waren Arbeiten gelehrter Juristen, die inquisitorische Elemente aus dem römischen Recht ableiteten. Friedrich II. führte bereits 1231 in den Konstitutionen von Melfi das Inquisitionsverfahren (als “processus extraordinarius”) in das weltliche Prozessrecht ein. Im weiteren verlauf setzte sich das neue Verfahren auch im Heiligen Römischen Reich durch, zumal sich im 13./14. Jh. aufgrund von Verstädterung und Änderungen der sozialen Struktur die bisherigen Formen der Strafverfolgung als unzulänglich erwiesen hatten. Zur besseren Bekämpfung der wachsenden Kriminalität (s. landschädliche Leute) wurde das Strafverfahren geändert: es wurde nicht mehr von einem Privat- sondern vom Offizialkläger in Gang gesetzt, entscheidende Beweismittel waren nicht mehr Reinigungseid und Gottesurteil, sondern die Feststellung des objektiven Sachverhaltes. Beim Strafprozess wurde das Geständnis des Angeklagten immer häufiger zum wichtigsten Beweismittel, welches auch durch Folter herbeigeführt werden konnte. Der weltliche Inqisitionsprozess wurde, wie der geistliche auch, von Amts wegen in Gang gesetzt. Er unterschied sich vom geistlichen dadurch, dass er öffentlich geführt wurde und dass für Schuldspruch und Urteilsfindung getrennte Instanzen (Richter und Schöffen) zuständig waren. Vom 15. Jh. an wurde der Inquisitionsprozess zum üblichen Verfahren bei Strafsachen vor weltl. Gerichten.

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