Jacques de Vitry

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Jacques de Vitry (Jacobus Vitriacensis, J. de Vitriaco, James of Vitry, Jakob v. V.; ~1160/70 – 1240). Geboren in Vitry-sur-Seine bei Paris, studierte Theologie an der jungen Pariser Universität, wirkte dort als Lehrer und Schriftsteller und wurde als Priester ordiniert. Er schloss sich den Augustinerchorherrn an und versah die seelsorgerische Betreuung der Beginengemeinschaft um Maria von Oignies, einer im Ruf der Heiligkeit stehenden Mystikerin.

Jacques hat sich in besonderem Maße der Propaganda für die Kreuzzugsbewegung gewidmet und war bemüht, die Ideale der Wallfahrt und Pilgerschaft mit denen des bewaffneten Dienstes zur Befreiung der Heiligen Stätten zu verbinden. Die Misserfolge bisheriger Kreuzzüge erklärte er aus der Sündhaftigkeit und Uneinigkeit der christl. Truppen, und forderte eine Besinnung auf christl. Werte wie Gottesfürchtigkeit, Armut und Einsatz für den Glauben. Die Bewohner Palästinas und anderer heidnischer Länder verteufelte er als Gottesfeinde.

Papst Innozenz III. beauftragte ihn 1213 als Kreuzzugsprediger gegen die Katharer; in dieser Eigenschaft nahm er 1214 an der Belagerung von Toukouse teil. 1216 reiste er als Teilnehmer des 5. Kreuzzuges (1213-21) ins Heilige Land, wo er zum Bischof von Akkon berufen wurde und den Titel “Patriarch von Jerusalem” trug. Er ging nach Ägypten und nahm an der Belagerung und Eroberung von Damiette teil (1217/19). Über den Verlauf des Kreuzzugs schrieb er eine Chronik für Papst Honorius III. 1225 kehrte er nach Europa zurück, 1229 wurde er durch Papst Gregor IX. von seinem Bischofsamt in Akkon befreit, an die päpstl. Kurie berufen und zum Bischof von Tusculum und zum Kardinal erhoben.

Zu seiner literarischen Hinterlassenschaft zählen neben hunderten Predigten (Sermones, hauptsächlich zum Thema Kreuzzug), vielen Briefen (Epistolae) auch die folgenden vornehmlich historiographischen Arbeiten:

Historia occidentalis et orientalis (Geschichte des Abend- und des Morgenlandes; darin: Historia Hierosolimitana, Gesta Dei per Francos; Chroniken des fünften Kreuzzugs)

Vita beatae Mariae Oigniacensis (über Herkunft und Heiligkeitsideale der ersten Beginen)

Sermones vulgares (eine Sammlung von Predigt-Exempeln; s. exemplum)

(s. Kreuzzüge, Meinung, Beeinflussung der)

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