Johannes von Grocheo (Jean de Grouchy, der Name kommt möglicherweise von einem gleichnamigen Herzogtum in der Normandie; ~1255 – ~1320). Französischer Musiktheoretiker und Schriftsteller, über dessen Biographie nichts bekannt ist, außer dass er um 1300 in Paris gelebt hat. Dem spätantiken Philosophen Boethius folgend, unterteilte er in seinem Traktat “De musica” (auch “Ars musicae”) die Musik ein in “Musica vulgaris” (Volksmusik), “Musica composita” (musica mensurata; Werke der Kompositionskunst) und “Musica ecclesiatica” (Kirchenmusik, d.h. Gregorianische Gesänge; die Bezeichnung “Musica ecclesiastica” erscheint erstmals bei ihm). Er fasst das Komponieren und Praktizieren von Musik als Kunst (ars musica) auf, und legt Wert auf regelgerechtes Komponieren (scientia de numero relato ad sonos) und handwerkliche Geschicklichkeit beim Musizieren. Darin sieht er eine Parallele zur Architektur als Artefakt. – Was die Musikinstrumente betrifft, so hält er die Saiteninstrumente und unter diesen die Fiedel für die vornehmsten.
Johannes von Grocheo
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