Kampfer

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Kampfer (mhd. kampfer; grch. kaphoura; mlat. camphora v. arab. kafür; wiss. Cinnamomum camphora). Der bis zu 40 m hohe immergrüne Kampferbaum gehört zur Familie der Lorbeergewächse und ist in Ostasien beheimatet. Dort kannte man schon im Altertum die medizinische Nutzung von Präparaten aus seinem Harz, u.a. als Aphrodisiacum. (Von dem Harz konnte umsomehr gewonnen werden, je älter der Baum war, ca. 50 – 60 Jahre. Wirksame Inhaltsstoffe sind ätherische öle.) Fernhändler brachten erstmals im 6. Jh. Kampfer-Heilmittel auf dem Seeweg über Arabien ins Abendland. Sie waren sehr teuer, wurden, wie Marco Polo berichtete, gegen Gold aufgewogen und fanden Verwendung gegen Leiden wie Rheuma und Gicht. In die Klosterheilkunde waren sie von Constantin Africanus eingeführt worden, galten als stark kühlend und von daher als wirksam gegen heiße Krankheiten wie Fieber, Schmerzen, Schwellungen und Durchfall. Hildegard v. Bingen empfieht den Kampfer sowohl gegen das “tägliche Fieber” wie auch als Stärkungsmittel. So rät sie ihren Mitschwestern zur Einnahme von K., um dem Gottesdienst mit gebührender Aufmerksamkeit folgen zu können.

Als Räucherstoff verbreitet Kampfer schon in kleinsten Mengen sein typisches kühles, frisches, trockenes Aroma. In der Medizin diente K. zur Inhalation bei Atemwegserkrankungen; dazu atmete man den Rauch erhitzten Kampfers oder die Dämpfe eines Kampfersuds ein, oder trug Kampferharz in einem Leinenbeutel am Hals.

Außer als Heilmittel fand Kampfer Verwendung als kostbares Geschenk; so brachte eine Gesandschaft des chines. Kaisers um die Mitte des 14. Jh. neben Baumwolle und Edelsteinen auch ein Kästchen voll Kampfer als köstliche Gabe an den Hof Papst Benedikts XII. (Zit. nach H. Haas).

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