Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
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Karolinger (lat. Karlenses, Karlingi, Karoli, Karlingi, Karolini; nach Karolus, der lat. Form des Leitnamens Karl; dt. Karle, Karlinger). Adelsgeschlecht aus der german. Stammesgruppe der Franken, beheimatet im Maas-Mosel-Gebiet, benannt nach Karl Martell, dem Großvater Karls d. Gr. (742-814). Nach früheren Stammvätern auch Arnulfinger oder Pippiniden genannt. Die Karolinger erlangten als Hausmeier der Merowinger die Macht im fränk. Reich, und durch Pippin III. auch die Königswürde (751). Unter Pippins Sohn Karl d. Gr. erreichte die Macht der Karolinger ihren Höhepunkt und umfasste die Gebiete des heutigen Deutschlands, Frankreichs und Norditaliens. Danach zerfiel sie infolge von Streitigkeiten und Gebietsteilungen (843, 870, 880) sowie unter den Einfällen der Normannen, Ungarn und Sarazenen, denen kein entschiedener Widerstand mehr entgegengebracht wurde. Karls Enkel Ludwig d. Deutsche (804-76) war nach der Teilung des Reiches als König nach Bayern gekommen (817), residierte in Regensburg und betrieb von dort aus die Vereinigung der ostfränkischen Völker und Länder (Bayern, Schwaben, Ostfranken, Sachsen und Thüringer) zu einem großen ostfränkischen Reich. Mit Ludwig V., König von Frankreich, starb 987 der letzte Herrscher aus dem Haus der Karolinger. Im ostfränk. Reich, dem späteren Dt. Reich, war die Herrschaft der Karolinger schon 911 mit Ludwig IV. d. Kind zu Ende gegangen.
(s. Karl I. der Große, Karl Martell)