Kelter

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Kelter (mhd. winkelter, kelter, kalter; ahd. calcture, v. lat. calcatura, zu calcare = mit den Füßen treten; mhd. auch windrucke, -presse, -trote, -trotte, -wringe). Die Gewinnung von Most aus Weintrauben geschah in zwei Schritten: zuerst wurden sie zur Vorentsaftung in einem Bottich mit nackten Füßen getreten und zerquetscht oder mit einem Mörserkolben zerstampft. Die dabei entsehende Maische kam zur restlosen Entsaftung in eine hölzerne Presse (Kelter, Kalter; auch Torkel, Torggel, v. lat. torculum = Drehpresse, zu torquere = drehen, winden). Diese war wegen ihrer aufwendigen und kostenträchtigen Konstruktion anfänglich in grundherrschaftlichen Kelterhäusern, später auch im Betrieb des Weinbauern aufgestellt. Das Lesegut wurde in den quadratischen Kasten der Presse eingefüllt, in welchem es unter einem Bohlendeckel ausgequetscht wurde. Der nötige Druck kam durch Hebel- oder Spindelwerke zustande, die von Hand mittels langer Hebelarme, oft unter Zuhilfenahme von Seilwinden, betätigt wurden (Spindelkelter). Wesentlich größeren Platzbedarf hatte die Baumkelter, bei welcher die Presskraft durch die Hebelwirkung eines langen und schweren Kelterbalkens (prelum) zustande kam. Auch hier konnte der Druck durch Seilzug oder Schraubenspindeln verstärkt werden. Großmaschinen dieses Typs konnten nur genossenschaftlich oder durch potente Grundherrschaften eingeichtet werden.

Um 1200 ging das Bildgleichnis von “Christus in der Kelter” in die bildende Kunst ein (s. Allegorie).

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