Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
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Klostervasallen (mlat. milites, homines ecclesiae). Seit Karl d. Gr. waren Reichsäbte – wie Bischöfe – dem König heerespflichtig. Sie hatten Krieger zu bestellen, die zunächst Freie und Edelleute, später Ministeriale waren. Diese wurden mit Klostergut belehnt und folgten mit ihren Leuten dem Heerbann des Königs gegen äußere Feinde (Normannen, Ungarn, Sarazenen) oder setzten den Willen des Abtes gegen unbotmäßige Untertanen durch. Karl befahl 806 dem Abt Fulrad von Altaich: „Am 20. Mai sollst du mit deinen Männern nach Staßfurt an der Bode kommen … Jeder Reiter soll Schild, Lanze, Schwert, Dolch, Bogen und Köcher haben. In deinen Wagen sollst du Spaten, Äxte, Picken und mit eisernen Spitzen versehene Stangen sowie alles für die Truppe benötigte Material mitführen. Die Rationen sollen für drei Monate reichen …“ (Zit. nach Deschner.) Aus einer Aufgebotsliste Ottos II. von 981 geht hervor, dass von den 46 angeführten Aufgebotsherren 27 – also mehr als die Hälfte – Bischöfe und Äbte waren, und dass diese ihre Truppen selbst anführten. In St. Gallen beispielsweise werden die milites anlässlich des Ungarnüberfalls von 926 erwähnt.