König vom Odenwald, Der

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Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
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König vom Odenwald, Der (14. Jh.). Selbsbenennung eines ostfränkischen Dichters aus dem künstlerisch-literarischen Kreis des Würzburger Bischofshofes, möglicherweise identisch mit Schenk Johann II. von Erbach, Domherr zu Mainz und Würzburg. Er verfasste in den 40er Jahren des 14. Jh. eine Reihe von Reimreden (s. Sprechspruch, Spruchdichtung), die zwar an ein höfisches Publikum gerichtet sind, sich jedoch statt mit religiösen oder ritterlich-höfischen Gegenständen mit Dingen des gewöhnlichen Alltags beschäftigen. Er handelt von Sachen wie Essenszubereitung, Küche und Hausrat, vom vielfachen Nutzen der Kuh, der Schweine, Schafe, Hühner und Gänse, von der Bedeutung des Badens, von den Verwendungsmöglichkeiten des Strohs oder von den Gründen der Männer, einen Bart zu tragen. Er beklagt den Verfall der guten Sitten und das Überhandnehmen von Lastern wie Täuschen und Nachäffen. Insgesamt gibt seine Dichtung einen wertvollen Einblick in den Alltag des Spätmittelalter Texte des Königs vom Odenwald sind erhalten in im Hausbuch des Würzburger Protonotars Michael de Leone (um 1350; Münchener Universitätsbücherei), in einer Gothaer Handschrift und in Sammelhandschriften des 15. und 16. Jh.

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