Konstanz

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Konstanz. Auf einem Moränenrücken am Südufer des Bodensees, am schmalen Durchlass zum Untersee und zum Rheinausfluss, errichteten die Römer über den Resten einer Keltensiedlung ein Militärlager, das sie dem Kaiser Constantius Chlorus zu Ehren Constantia nannten. 590 wurde Konstanz Bischofssitz, dessen Macht zeitweilig bis zum St. Gotthard im Süden und bis zur Mainlinie im Norden reichte. Außer einem Zentrum der Macht, einem bedeutenden Hafen- und Fischereistandort stellte Konstanz (“Felix mater Constantia”) auch einen bedeutenden Handelsplatz dar: am Schnittpunkt von Handelsstraßen nach Oberitalien, Frankreich und Osteuropa gelegen, war es Umschlagplatz vor allem für Pelze, Leinen und Gewürze. Im 10. Jh. setzte die bischöfliche Münzprägung ein, ist ein Markt vor St. Stephan erwähnt. 1192 erfolgte die Erhebung zur Reichsstadt. Vom frühen 12. Jh. an wurde die Stadt durch Verfüllung und Aufschüttung in den See hinein unter schwierigen Bedingungen erweitert und neu ummauert (um 1300; von der Ummauerung aus dem 10./11. Jh. gibt es keine archäologischen Befunde). Um 1200 wurde zwischen dem Rheintorturm und dem Kloster Petershausen auf dem gegenüberliegenden Ufer die 260 m lange Rheinbrücke erbaut. Im 13. und 14. Jh. wuchs infolge allgemeiner Prosperität der städt. Raumbedarf stark an, was neue Landgewinnung östl. der alten Uferlinie zur Folge hatte. 1430 begann der wirtschaftliche Niedergang der Stadt, nachdem die Zünfte den Patriziern gegenüber im Kampf um die Stadtherrschaft “Parität” erzwungen hatten und viele wohlhabende Familien abwanderten. Bekannt wurde Konstanz als Tagungsort. Hier kam es zum Vertragsschluss zwischen Friedrich I. Barbarossa und Eugen III. (zur Wahrung beidseitiger Interessen, 1153), zum Friedensschluss Barbarossas mit den lombardischen Städten (1183) sowie zum berühmt-berüchtigten Konzil von Konstanz, dem einzigen Konzil auf dt. Boden (zur Beendigung des Großen Abendländischen Schismas und zur Verurteilung der Hus’schen Ketzerei, 1414 – 18).

Auswahl mittelalterlicher Bauten: das “Konzilsgebäude” (1388 als Korn- und Lagerhaus erbaut); das Münster Unser Lieben Frau (dreischiffige Säulenbasilika, 11. Jh.); die Reste des ehemaligen Dominikanerklosters (ab 1236 errichtet; im Inselhotel); St. Stephan (spätgot. Basilika, 1428 – 86 über einer roman. Vorgängerkirche erbaut); der fünfgeschossige Wohnturm “Zum Goldenen Löwen” (um 1450); der Rheintorturm (um 1200).

(Konstanzer Konzil s. Konzilien des MA.)

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