Koran

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Koran (arab. al qur-an = das [von Gott] Vorgetragene; v. karaa = lesen, vortragen). Die Sammlung der – durch den Engel Gabriel in arabischer Sprache vermittelten – Offenbarungen Gottes, die der Prophet Mohammed während eines Zeitraums von 23 Jahren in Mekka und Medina empfing und von seinem Sekretär Said ibn Tabit wortwörtlich niederschreiben ließ. Der Text des Korans ist in 114 unterschiedlich lange Abschnitte (Suren) gegliedert, von denen jeder Muslim einige in der – arabischen – Originalsprache auswendig beherrschen muss. Die einzelnen Suren betreffen die Pflichten des Gläubigen gegenüber Gott und den Mitmenschen, soziale Regeln, Gebote und Verbote, strafrechtliche Bestimmungen und Darstellungen historischer Ereignisse. Zu Fragen, die im Koran nicht direkt angesprochen sind, sucht der Gläubige Antworten in den ahadith (Sing. hadith), den gesammelten Aussprüchen des Propheten und seiner direkten Nachfolger, die als Ergänzung des Korans zu betrachten sind.

Die erste Sure (Al-fateha = die Eröffnende) lautet in dt. Fassung:

“Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen.

Aller Preis gehört Allah, dem Herrscher der Welten, dem

Gnädigen, dem Barmherzigen, dem Meister des Gerichtstages.

Dir allein dienen wir, und zu Dir allein flehen wir um Hilfe.

Führe uns auf den geraden Weg; den Weg derer, denen Du

Gnade erwiesen hast, die nicht Dein Missfallen erregt haben

und die nicht irregegangen sind.”

In der vierten Sure sind die essentiellen muslimischen Glaubenssätze niedergelegt. An erster Stelle steht der Glaube an den einzigen, allmächtigen, allgegenwärtigen Gott (arab. allah), den Schöpfer der Welt. Danach kommen die glaubensbezeugenden Sätze über die Engel, über die von Gott geoffenbarten Bücher (zu denen auch die Thora, die Psalmen Davids und das Evangelium gezählt werden), über die Propheten, den Jüngsten Tag und über Gottes Gesetze bezüglich des Guten und des Bösen.

An den Schnittstellen islamischer, jüdischer und christlicher Kultur wie in Spanien entstanden Gemeinschaften von Sprachkundigen, die neben wissenschaftlichen Werken auch den Koran ins Lateinische übertrugen. Die erste Übersetzung des Korans ins Lateinische erfolgte 1142 durch Robert von Chester (Robertus Ketenensis; 1110 bis 1160). Dieser war Theologe, Astronom und Arabist und war 1142 nach Spanien gegangen , wo er von dem cluniazensischen Abt Petrus Venerabilis angeregt wurde, eine lat. Übersetzung des Korans anzufertigen. Diese vollendete er 1143 und gab ihr den Titel “Lex Mahumet pseudoprophete”. Eine zweite Koranübersetzung ins Lateinische erfolgte 1210 und stammt von Marcus von Toledo, einem Mitarbeiter der dortigen Übersetzerschule. Die Auftraggeber der Koranübersetzungen waren nicht an deren sachlicher Richtigkeit und Objektivität interessiert, sie suchten vielmehr, daraus Argumente für ihre anti-islamischen Polemiken zu gewinnen.

(s. Islam, Übersetzer, Übersetzerschule von Toledo).

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