Kot

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Kot (mhd. quat, kat, quot kot, drec, mist, scheisz, stuol; lat. lutum, stercus, excrementum). Die menschl. und tier. Darmausscheidungen lösten anerzogene Gefühle des Abscheus und Ekels aus, die zu Übelkeit und Brechreiz führen können. Infolgedessen sahen sich die einzelnen Haushalte wie auch die städtischen Behörden vor das Problem einer möglichst unauffälligen Beseitigung gestellt. – Dem diagnostizierenden Arzt gaben die Darmausscheidungen Hinweise auf den Zustand der Verdauungsorgane. – Tier- und Menschenkot (excrementa animalium, stercus humanum) waren Bestandteile der Dreckapotheke. – Bei Belagerungen wurden Fäkalienfässer über die Mauern geschleudert. – Auf den Feldern wurde der Latrinenaushub als Dünger ausgebracht. – Dem Naturphilosophen gaben Kothaufen augenfällige Beweise für die wunderbare Selbsterzeugung von Fliegen, Mücken, Würmern usw.

Hildegard v, Bingen schreibt in “Causae et curae”: “Was aber von den verzehrten Nahrungsmitteln und dem Getränk übelriechend geworden ist, senkt sich zu den tiefer gelegenen Orten des Menschen herab, wird dort in Fäulnis verwandelt und wird, wenn es die Fäulnis angenommen hat, vom Menschen ausgeschieden, …”.

(s. Abort, Abfallbeseitigung, Ausscheidungen des menschlichen Körpers, Diagnostik, Klistier, Mist, Physiologie, Ungeziefer, Verdauungsstörungen)

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