Lehnin (Kloster)

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Lehnin (Kloster). Etwa 20 km südöstl. von Brandenburg wurde 1180 durch Markgraf Otto das erste Zisterzienserkloster der Mark Brandenburg gegründet und 1183 von Sittichenbach aus besiedelt. Es war als Hauskloster der Askanier, als Missionszentrum für das slaw. Umland gedacht und mit großem Grundbesitz ausgestattet. Die Mönche von Lehnin leisteten Erstaunliches bei der Landgewinnung durch Rodung und Drainage. 1190 wurde mit der Bau der Klosterkirche St. Marien begonnen, einer spätromanischen, dreischiffigen, turmlosen Pfeilerbasilika in Backsteinbauweise (Weihe 1272). Sie gilt als eines der ältesten und bedeutendsten Beispiele norddeutscher Backsteinarchitektur. Vom Kloster sind erhalten: die Klausur, das Abtshaus, das Kornhaus, das Falkonierhaus und die Klostermauer mit dreipfortigem Torbau. Die Blütezeit des in weitem Umkreis reichsten Klosters endete mit der Reformation. Zu dieser Zeit (1540) gehörten dem Kloster eine Stadt, 64 Dörfer und 54 Seen.

Angeblich von einem Bruder Hermann des Klosters und aus der Zeit um 1300 soll die “Lehninsche Weissagung” (“Vaticinium Lehninense”) stammen, die in 100 leoninischen Hexametern die Klostergeschichte, die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Herrscher behandelt sowie deren Zukunft bis ins 19. Jh. Tatsächlich wurde diese prokatholische und hohenzollernfeindliche Tendenzdichtung erst Ende des 17. Jh. verfasst. Die für die kommende Zeit – also das 19. Jh. – gemachten Prophezeiungen wurden für umso glaubhafter gehalten, als diejenigen, die angeblich für die Zukunft des Verfassers, also die Zeit nach 1300, galten, ja tatsächlich eingetroffen waren. Der bedeutende Ruf der “Lehninschen Weissagung” beruht also darauf, dass der Verfasser Ereignisse richtig “geweissagt” hat, die bereits Geschichte waren, und dann das Datum der Entstehung des Gedichtes um ein paar Jahrhunderte zurückdatierte.

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