Lehnwörter des Ahd

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Lehnwörter des Ahd. Ins Ahd. übernommene und ans Ahd. angepasste Wörter entstammen vor allem dem Lateinischen, wie es durch die Missionstätigkeit irischer Mönche und angelsächsischer Geistlicher vermittelt worden war. Die bayer. Mundart kennt daneben auch Entlehnungen aus dem Gotischen, deren Rezeptionsweg nicht geklärt ist.

1.) Ahd. Lehnwörter aus dem Lateinischen: arzat – archiater; chuski (keusch) – conscius (wissend); klostar – claustrum; meistar – magister; martartuom – martyrium; munih – monachus; munistri – munisterium; nuohtarnin (nüchtern, nichts verzehrt habend) – nocturnus (nachts); opfaron – operari; pfarra – parochia; piligrim – peregrinus; pina (Pein) – poena; scriban (schreiben) – scribere; seganon – signare; tuom – domus (episcopalis). Viele der uralten Lehnwörter aus dem Lateinischen, deren Herkunft man schon bald vergessen hat, leben noch in der heutigen Sprache weiter; einige Beispiele aus dem Bauwesen: Estrich, Fenster, Kalk, Kammer, Keller, Küche, Mauer, Mörtel, Pfahl, Pfeiler, Pflaster, Pforte, Pfosten, Schindel, Söller, Speicher, Straße, Stube, Wall, Ziegel.

2.) Ahd. und bayer. Entlehnungen aus dem Gotischen: pfaffo, phapho – papa (got., v. grch. papas = Kleriker); Ertag (Dienstag); Pfinztag (Donnerstag); pferintac (ahd., wahrscheinlich über Got. aus dem Grch., = Freitag); maut (Zollposten) – mota (got.); Dult – dulps (got., =Fest); wih – weihs (got., = heilig); atum – ahma (got., = Geist; wiho atum = Heiliger Geist).

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