Letzte Ölung

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Letzte Ölung (extrema unctio). Die Sterbesakramente der kath. Kirche bestehen aus Beichte, Kommunion (viaticum, = Reisegeld, Letzte Wegzehrung) und Letzter Ölung. Dabei wurde im Frühmittelalter größerer Wert auf die Letzte Ölung (später in Krankensalbung umbenannt) gelegt, weil man sich von der heilenden Kraft des Öls bis zuletzt noch Genesung erhoffte. Gesundete der Kranke nach Empfang der Letzten Ölung wieder, sollten die gesalbten Stellen mit Wasser abgewaschen, das Waschwasser aufgefangen und ins Feuer geschüttet werden. Öl der Letzten Ölung galt – dem Kranken mit Wein eingegeben – im Volksglauben als Heilmittel.

Unter Karl d. Gr. war der Brauch aufgekommen, dass der Kranke zum Empfang der Sterbesakramente in die Kirche gebracht werden musste. Da sich dies in der Praxis als meist nicht durchführbar erwies, wurde die Zeremonie an das häusliche Krankenlager verlegt. So entstand der Ritus des feierlichen Versehgangs, bei welchem dem Priester vom 12. Jh. an ein Licht vorausgetragen wurde. Waren Viaticum und Letzte Ölung ursprünglich eine obligatorische Einheit, so konnte später die Krankenkommunion unabhängig von der Letzten Ölung gespendet werden, wie ein Pontifikale der Röm. Kurie aus dem 13. Jh. belegt. Passanten, die den Zug des Versehgangs begegneten, sollten niederknien und konnten für bestimmte dabei geleistete Gebete einen Ablass erlangen (Synodalbeschlüsse des 13. Jh.). Gemindert wurde die Bereitschaft der Gläubigen, die Letzte Ölung zu bestellen, durch die verbreitete Unsitte der Priester, für deren Spendung Gebühren zu verlangen.

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