Livland

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Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
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Livland. Gebiet an der baltischen Ostseeküste, das südl. Estland und das nördl. Lettland umfassend. Hier saßen im Frühmittelalter die finnisch-ugrischen Liven und verteidigten ihr Stammesgebiet gegen Einfälle von skandinavischer und russischer Seite. 1158 gründeten Lübecker Kaufleute oberhalb der Dünamündung die Handelsniederlassung Riga, die 1201 unter Bischof Albert I. von Livland zur Stadt erhoben wurde. Von hier aus zog der Segeberger Augustinerchorherr Meinhard (gest. 1196) mit Kaufleuten an die untere Düna, wo er die erste steinerne Kirche im östl. Ostseeraum erbaute. 1186 wurde Meinhard Bischof von Uexküll. Die Christianisierung der Liven, die anfänglich friedlich und mit nur geringem Erfolg versucht worden war, kam erst zu Beginn des 13. Jh. richtig in Schwung, nachdem der 1199 zum Bischof von Livland gewählte Bremer Chorherr Albert v. Buxhoeveden (aus dem Bremischen Rittergeschlecht der Appeldern) zusamen mit Theoderich, Abt des Zisterzienserklosters Dünamünde, den Schwertbrüderorden von Livland gegründet hatte (1202). Albert hatte sich die gewaltsame Missionierung der Heiden vom Papst als Kreuzzug im Namen Mariens absegnen lassen. Von da her rührt die Bezeichnung Livlands als “Marienland”. Die von Albert 1202 als Bischofssitz an der Düna gegründete Stadt Riga entwickelte sich schnell zu einem bedeutenden Missionszentrum und Handelsplatz. Nach der schweren Niederlage des Schwertbrüderordens gegen die Litauer/Liven bei Schaule (1236) und der Aufnahme der Reste der Gemeinschaft im Deutschritterorden wurde Livland dem Deutschordensstaat einverleibt. Allerdings kam es nicht zur Bildung eines Einheitsstaates; vielmehr bildete sich die “Livländische Konföderation”, ein Bund aus fünf geistl. Territorien (dem Stift Riga, den Bistümern Dorpat, Oesel-Wik, Kurland sowie dem Ordensland zwischen Memel und Peipussee). Das Verhältnis der fünf Territorien untereinander wird als “permanenter Bürgerkrieg” gekennzeichnet. Das Land wurde von dt. Rittern und Kaufleuten dominiert, nicht dagegen durch dt. Bauern besiedelt. Als Regierungsorgan bildete sich nach dem Vorbild des dt. Reichstages ein livländischer Landtag heraus, in dem neben den Territorialherren (Bischöfe, der Ordensmeister) auch Vetreter der Ritterschaften und Städte saßen.

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