Löten

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Löten (mhd. loeten = Metallteile mit lot [Blei] verbinden). Metallbearbeitungstechnik, bei welcher metallische Werkstoffe durch ein geschmolzenes Lötmetall fest miteinander verbunden werden. Das Lötmetall hat einen niedrigeren Schmelzpunkt als die zu verbindenden Metallteile. Unter Weichlöten versteht man das Löten mit Lötmetallen, die unter 450°C schmelzen. Zum Hartlöten benutzt man Lötmetalle mit Schmelzpunkten zwischen 450 und 900°C. Beide Lötmethoden waren schon im Altertum und in der Antike bekannt gewesen, machten aber im Mittelalter wesentliche Fortschritte. So wurden im 8./9. Jh. – neben den altbekannten Flussmitteln wie Soda und Weinstein – Pottasche, Alaun, Borax und Salmiak als Flussmittel in Lötpasten eingeführt, entwickelte man im 8. Jh. Weichlote mit niedrigeren Liquidustemperaturen auf Blei-Zinn-Basis und eine Reihe von Hartlotlegierungen wie z.B. Au-Hg, Ag-Pb, Ag-Zn, Ag-Cu-Sn, Cu-Fe, Cu-Fe-Pb, Cu-Sn-Zn. Im 12. Jh. werden von Theophilus zum Weichlöten Lote aus Blei und Zinn sowie deren Legierungen genannt, etwa beim Verlöten von Bleiruten beim Fensterglas.

Zum Anfachen des Holzkohlefeuers im Werkofen oder im Metallkohlebecken empfahl Theophilus – wegen des gleichmäßigen, fein dosierbaren Luftstroms – das Schlauchgebläse aus Widderfell, mit hölzernem Balgkopf samt Windventil und Griff am einen, und der eisernen Düse (Blas-, Lötrohr) am anderen Ende. Der seit dem Frühmittelalter bekannte Plattenbalg fand beim Löten wohl erst vom 15. Jh. an Verwendung. Das Holzkohlenfeuer erreicht ohne Windzuführung 800° C, unter Luftstrom 1300 – 1650° C.

(s. Blasebalg, Fächer, Flussmittel)

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