Marktplatz

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Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
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Marktplatz (mhd. mark[e]t, ahd. markat, merkat; von lat. mercatus = Handel). Schon im Frühmittelalter gab es in Marktorten und in Städten mehr oder minder weitläufige Plätze, wo während der Woche Dinge des täglichen Bedarfs angeboten wurden oder an regelmäßig wiederkehrenden Terminen Warenhandel betrieben wurde. Auf diesen Marktplätzen konzentrierte sich das öffentliche Leben und Treiben. Ein für die Dauer des Handelsverkehrs aufgeschlagenes Kreuz symbolisierte den königlichen Marktbann. Am Marktplatz fanden sich Gerichtslaube und Rathaus, Münz- und Zollhaus, Brunnen und Pranger, Normmaße und Waage, hier bauten die Zünfte und das Stadtpatriziertum ihre Häuser, konnten Vorratsspeicher für Getreide, Salz, Wein usw. ihren Platz haben. In größeren Städten wurden auch mehrere Einzelmärkte eingerichtet, es gab z.B. einen Holz-, Fisch-, Heu-, Rinder-, Pferde- oder Gemüsemarkt. An hölzernen Krambuden und Ständen oder an der Erde boten die Bauern aus der Umgebung, ortsansässige Handwerker und fahrende Händler ihre Waren feil.

Planvoll festgelegt war anfangs nur der Umfang des Marktes, die Marktfläche wurde wohl eher chaotisch mit einem Gewirr von Karren, Planwagen, Buden, Bänken und Schrannen verbaut. Erst vom 10. und 11. Jh. an, als die Platzränder mit durchgehenden, geordneten Häuserzeilen bebaut wurden, kam auch Ordnung in die dadurch enger gewordene Budenstadt, wurden bestimmten Gewerben feste Standplätze zugewiesen. Die Gründungsstädte des 12. Jh. wurden von Anfang an systematisch um einen rechteckigen bzw. (an einer Straßengabelung) um einen dreieckigen Marktplatz oder entlang einer langgestreckten Marktstraße angelegt.

(s. Schirn, Stadtanlage)

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