Mathilde die Heilige

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Mathilde die Heilige (um 895 – 968). Sie stammte aus dem Geschlecht des Sachsenherzogs Widukind, war im sächsischen Engern geboren und wurde im Kanonissenstift Herford von ihrer gleichnamigen Großmutter erzogen. 909 ehelichte sie Herzog Heinrich von Sachsen, den späteren König Heinrich I., und gebar ihm als erstes Kind einen Sohn, den nachmaligen Otto I. 929 wurden ihr als Wittum die Orte Quedlinburg, Pöhlde, Nordhausen, Grone und Duderstadt übertragen. Früh verwitwet gründete am 30. Juli 936 ein Kanonissenstift, das sich später auf dem Quedlinburger Burgberg ansässig machte und durch die Überführung der Reliquien des hl. Servatius aus Maastricht zu großem Ruhm gelangte. Hier starb sie 968 im Alter von 73 Jahren und wurde an der Seite ihres Gatten in der Kypta der Stiftskirche beigesetzt. Nach ihr wurde ihre Enkelin, seit 966 die erste Äbtissin von Quedlinburg, benannt. Zu Differenzen zwischen Mathilde und Otto kam es, als sie statt diesem dessen jüngeren Bruder Heinrich als Nachfolger des Vaters einsetzen wollte, da dieser während der Regentschaft des Vaters geboren war, und nicht – wie Otto – davor.

Zwischen 973 und 980 entstand eine “Vita Mathildis”, deren unbekannte/r Verfasser/in wohl einer der Mathildeschen Klosterstiftungen zuzuordnen ist. Die Familiengeschichte spannt sich von den Vorfahren Heinrichs I. und Mathildes über ihre Jugend, die Ehe mit Heinrich I., die Regierungszeit Ottos I., ihren Tod in Quedlinburg bis zum Tod Ottos I. und dem Regierungsantritt Ottos II. Eingeschoben sind Kapitel über das fromme Leben Mathildes und ihre Kloster- und Stiftsgründungen. Das Werk ist eine wichtige Quelle für die frühe Ottonenzeit. Um 1002/03 schrieb ein ebenfalls unbekannter Autor auf der Grundlage dieser älteren Mathildenvita eine Neufassung, die “Vita Mathildis posterior” mit der Absicht, den Herrschaftsanspruch Heinrichs II. zu legitimieren.

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