Maulbronn (Kloster)

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Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
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Maulbronn (der Gründungslegende nach geht der Name Mulenbrunn auf das Maultier – mhd. mul, mule, v. lat. mulus – zurück, das den Mönchen auf ihrer Wanderung den Weg zu einer Quelle gewiesen hatte). Am Oberlauf der Salzach, eines unbedeutenden rechten Zulaufs des Rheins, am Westrand des Strombergs (max. 450 m) und ca. 18 km nordöstlich von Pforzheim (Baden-Württemberg) gelegene Zisterzienserabtei. 1145 wurde hierher die Zisterziensergründung in Eckenweiher (Mühlacker) verlegt. Erste urkundliche Erwähnung datiert von 1147. Maulbronn erhielt 1148 eine Schutzbulle von Papst Eugen III. und konnte schon 1151 Mönche nach Bronnbach a.d. Tauber, 1157 nach Schönthal an der Jagst entsenden. Die Abtei kam durch Schenkungen zu bedeutendem Grundbesitz. 1156 stellte Kaiser Barbarossa das Kloster unter seinen besonderen Schutz und überführte sie in die Reichsvogtei. Karl IV. benutzte Maulbronn als Stützpunkt in seinem Kampf gegen Württemberg und übertrug 1372 die Schutzvogtei an den Pfalzgrafen bei Rhein, nachdem vorher die Bischöfe von Speyer und die Herren von Enzberg als Schutzherren geamtet hatten. (1504 kam die Abtei an das Hzgtm. Württemberg; 1537 wurde sie säkularisiert, 1557 in eine evangelische Klosterschule umgewandelt.)

Maulbronn ist die größte vollständig erhaltene Klosteranlage Deutschlands aus dem Mittelalter Zum Gebäudebestand gehören u.a.: Die dreischiffige, turmlose romanische Pfeilerbasilika (12.-14. Jh., mit Vorhalle, Lettner zwischen dem Chor der Herren- und dem Schiff der Laienbrüder, wertvollem spätgot. Chorgestühl); Kreuzgang (rom./got., mit Brunnenhaus [ca. 1350]); Klausurgebäude (13.-16. Jh.); Laienrefektorium (um 1210); Herrenrefektorium (um 1220, zweischiffige got. Halle mit sieben Rundstützen, großartigem Rippengewölbe, hohen roman. Fenstern); Kapitelsaal (zweischiffiger Dreistützensaal; erst im 14. Jh. eingewölbt); diverse Wirtschafts- und Werkstattgebäude, darunter der hochaufragende “Fruchtkasten”, der für die ökonomische Bedeutung des Klosters spricht; Wehranlagen mit Mauern, Torhaus, Türmen, Wehrgang, Zugbrücke und Wehrgraben (um 1350).

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