Musikinstrumente

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Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
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Musikinstrumente (organa artificialia) des Mittelalter gehen fast ausnahmslos auf antike Vorbilder zurück und kamen über Byzanz oder über islamische Länder (Spanien, Sizilien) ins christl. Abendland. Sie ertönten zu Lied, Tanz, Festumzügen und herrscherlichen Auftritten, später auch bei der konzertanten improvisierenden Musikaufführung. Der Klang war überwiegend hoch und durchdringend-grell; tiefe Bässe fehlten. Es gab Blas-, Streich- und Zupfinstrumente sowie Schlaginstrumente. Zur ersten Gruppe (organa inflatilia) gehören Alphorn, Bomhart, Flöte, Horn, Schalmei, Trompete, Maultrommel, Posaune, Platerspiel und Sackpfeife. Streichinstrumente (organa tensibilia) waren Fidel, Trumscheit, Rebec und gestrichene Rotta; eine Sonderform der Streichinstrumente war die mittels eines Rades “gestrichene” Drehleier. Zupfinstrumente (organa pulsatilia) waren Cembalo, Laute, Leier, Harfe, Monochord, Psalterium, gezupfte Rotta, Scheitholt und Zitole. Zu den Schlaginstrumenten (organa percussionalia) zählten Hackbrett, Trommeln, Pauken und Tamburin. Dazu kamen Triangel, Schellen, Becken, Rasseln, Klappergeräte und Glöckchen. Neben der seit dem 9. Jh. bekannten stationären Kirchenorgel kamen tragbare Orgeln auf.

Grundsätzlich gab es für mittelalterliche Instrumente keine Standardformen, aber doch eine gewisse Übereinstimmung der baulichen und akustischen Eigenarten eines Instrumententyps. Da keines dieser Instrumente erhalten blieb ist es fraglich, wie weit Nachbauten dem mittelalterliche Original entsprechen.

(s. Darmsaite)

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