Narde

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Narde (mhd. narde; lat. nardus; wiss. Valeriana jatamansi). Pflanze aus der Gattung der Baldriane; aus ihrem Herkunftsland im Himalaya kam sie schon in der Antike in den Mittelmeerraum. Sie erscheint als kurzstämmige Staude mit dicht behaarten Blättern und kleinen rosafarbenen Blütenbüscheln. Ihr Wurzelstock wurde zur Herstellung kostbarer aromatischer Öle für kultische Salbungen sowie für Räucherungen verwendet.

Im Mittelalter fand die Narde auch der Klostermedizin Verwendung, und wurde in Kräuterbüchern erwähnt; so im Macer floridus, wo sie als “Nardus Indica” bezeichnet und als warm und trocken im ersten Grad qualifiziert wurde. Beispiele für Heilanzeigen: Ein Trank von Seidelbast und Narde in Essig gegen “schädlichen Abscheu vor Speise”. – “Trinkt man sie, reinigt kräftigt sie die Leber, mäßigt den Magenschmerz, … treibt Harnfluss sowie Monatsfluss, hilft Gelbsüchtigen … behebt Eingeweideschmerzen …”. “Mit dick eingekochtem Most erregt sie die Liebeskraft” u.a.m. … Im gleichen Text wird festgestellt: “Alles, was Nardus Indica vermag, soll Spica Celtica genauso können, wenngleich doch ihre Wirkungskraft geringer zu sein scheint.” (Als “Spica Celtica”, “Keltische Narde” oder “Echter Speik” wurde eine in den Alpen beheimatete Art der Baldrianpflanzen bezeichnet.)

In der mittelalterliche Heilkunde galt Nardus Indica als Mittel gegen Gifte und wurde dem Theriak beigemischt. Ein Schluck von Nardenöl (Oleum Nardinum) in warmem Wein – in der Mundhöhle gehalten – sollte Zahnschmerzen stillen.

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