Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
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Nithard (gest. 844). Enkel Karls d. Gr., unehelicher Sohn von Karls Tochter Bertha und dem Hofkappelan Angilbert. Er lebte unter Karl dem Kahlen am kaiserlichen Hof und gehörte zur weltl. Führungsschicht der Karolinger. Im Auftrag Karls reiste er als Diplomat, für ihn kämpfte er in der Schlacht von Fontenoy (841). Von Nithard stammt eine vierbändige Chronik der Regierungszeit Ludwigs (“Historiarum libri quattuor”), worin als einziger Quelle die ®”Straßburger Eide” von 842, ein Bündnisschwur zwischen Ludwig d. Deutschen und Karl d. Kahlen gegen Lothar I., in afrz. und ahd. Sprache enthalten sind. Nithard schreibt schlicht und enthält sich bibl. und literar. Zitate. Dafür fügt er in die Reihung geschichtlicher Ereignisse Bemerkungen über Unbilden der Natur ein, die er als Mahnzeichen für die Friedlosigkeit der Zeit empfand. 845 ist Nithard seinem Vater als (Laien-)Abt von St. Riquier nachgefolgt, wenige Monate danach fiel er im Kampf gegen die Normannen in der Picardie.
(s. Schlacht von Fontenoy)