Notbrot

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Notbrot (Hunger-, Engel-, Himmelsbrot; die letzten beiden Bezeichnungen rühren von frommen Legenden, ,nach denen Engel die Hungernden mit Brot speisten.) Wenn nach schlechter Ernte, nach verspätetem Frühling, infolge anhaltender Belagerung oder durch Plünderung die Vorräte an Brotmehl der Neige entgegen gingen, streckte man diese durch Beimengung von zerkleinertem pflanzlichen Material wie Erbsen, Bohnen, Linsen, Maronen, Bucheckern, Eicheln und Rinde von Ulme, Linde oder Fichte. (Diese brachten lebenswichtige Stärke, Fette und Zucker in die Nahrung ein.) – Sofern zu der Notzeit schon junge Kräuter austrieben, trocknete und zerstampfte man diese und setzte auch sie dem Mehl zu; gesucht waren u.a. Gartenmelde, Eberwurz, Mangold, Brennnessel, Sauerampfer, Pastinak und Scharbockskraut. Die genannten Kräuter waren reich an Vitaminen (besonders Vit. C) und so konnten durch reines Erfahrungswissen die Krankheitserscheinungen von Vitamin-C-Mangel gelindert werden. (Vit. C wurde beim Backvorgang nicht zerstört, da die dabei erreichte Kerntemperatur der Laibe mit ca. 100° C weit unter dessen Toleranzschwelle von ca. 200° lag.)

(s. Bohne, Brennnessel, Brot, Edelkastanie (s. Nuss), Eichel (s. Nuss), Gartenmelde (s.Melde), Mangold, Pastinak, Sauerampfer, Scharbockskraut, Skorbut )

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