Ockhamismus

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Ockhamismus. Der schulbildende nominalistische und empirische Denkansatz Williams von Ockham und seiner Anhänger breitete sich schnell an den west- und mitteleuropäischen Universitäten aus, bewirkte aber auch Widerspruch und Gegnerschaft. Die Ockhamisten fühlten sich als Vertreter eines “neuen Weges” (via moderna, im Gegensatz zur via antiqua des Thomismus). Glauben und Wissen sind streng geschieden, Dogmen (Erbsünde, Trinität, Unsterblichkeit der Seele, Allmacht, Unendlichkeit und Allgegenwart Gottes u.a.) unterliegen als Glaubensinhalte keiner Dikussion; sie seien in der uneingeschränkten Handlungsfreiheit (potentia absoluta) Gottes begründet. (Gottes absolute Freiheit und Allmacht bedingen, dass er sich auch widersprechen kann, dass er sich in jeder ihm beliebigen Form zeigen kann.) Philosophische Sätze gelten nur für den Bereich des Kreatürlichen, nicht für Gott. Der Wille, Unbeweisbares zu glauben, ist verdienstvoll. Der Philosophie – soweit sie Theologisches nicht tangiert – gebührt Denkfreiheit. Die Existenz von Universalien (s. Universalienstreit) ist strikt zu verneinen, sie seien bloße Begriffe (nuda intellecta) sowie Zeichen (intentiones animae et signa). Das eigentliche Seindem Individuellen (dem “singulare”) zu. Die Anhänger Ockhams (moderni oder nominales genannt) “betonen entweder einen erkenntnistheoretischen Kritizismus oder aber seine Forderung nach Erfahrungswissenschaft” (Rud. Schmitz).

Am 25. Sept. 1339 indizierte die Pariser Artistenfakultät die ockhamistische Lehre, dazu noch am 29. Dez. 1340 eine Reihe nominalistischer Sätze.

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