Oswalt von Wolkenstein

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Oswalt von Wolkenstein (um 1376 – 1445). Zweitgeborener Sohn einer südtiroler Adelsfamilie mit Stammsitz auf Burg Wolkenstein im oberen Grödnertal. Durch einen Bolzenschuss war er seit der Kindheit auf einem Auge blind. Seine Vorfahren waren für den Tiroler Landesherren oder den Bischof von Brixen tätig. Mit 10 Jahren einem Reisigen als Knappe übergeben, durchquerte der Vollblutabenteurer halb Europa, erwarb dabei ritterliche und literarische Kenntnisse und erlernte 10 Sprachen. Seit 1415 stand er im diplomatischen Dienst Kaiser Sigismunds, zog im kaiserl. Gefolge zu den Konzilien nach Konstanz und Basel und soll auch auch in den Nahen Osten, nach Asien und Afrika gekommen sein. Auseinandersetzungen mit seiner Verwandschaft und dem Tiroler Landesherren brachten ihm verschiedene Male Haft und Folter ein. 1427 einigte er sich mit seinen Miterben und unterwarf sich dem Landesherren. Etwa ab 1435 beschränkte er seine polit. Aktivitäten ganz auf Südtirol.

Oswalt wurde als Minnesänger und Dichter bekannt. Von seinem an Themen und Formen ungewöhnlich vielfältigen literar. Werk haben sich ca. 130 Lieder und zwei Reimpaarreden sowie fast alle Melodien erhalten. Zu seinem Repertoire zählen geistliche Lieder – vor allem Marienlieder -, Lieder über selbsterlebte Episoden, erzählende Reiselieder, Rügelieder, sinnliche Liebeslieder, Ehelieder, Minneliedparodien und Trinklieder. Als Textbeispiel ein Zecherlied:

Her wirt, uns dürstet also sere,

trag auff wein! trag auff wein! trag auff wein!

das dir got dein laid verkere,

pring her wein! pring her wein! pring her wein!

und dir dein sälden mere,

nu schenck ein! nu schenck ein! nu schenck ein!

Oswald, der als letzter Vertreter der höfischen Lyrik gilt, hat sich auch um die Eindeutschung von Kirchenliedern verdient gemacht. Neben seinen einstimmigen Liedern komponierte er auch zwei- und drei-stimmige Sätze, z.T. mit instrumentaler Unterstimme.

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