Ottokar II

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Ottokar II. Premysl (1233 – 78). Zweiter Sohn des Böhmenkönigs Wenzel I., Enkel Ottokars I., Herzog von Mähren. Nach einer gescheiterten Erhebung gegen den Vater und kurzer Inhaftierung (1249) erheiratet er 1251 das Herzogtum Österreich und damit die Würde eines Markgrafen von Mähren. 1253 folgte er seinem gestorbenen Vater auf den böhm. Königsthron, eroberte 1260 die Steiermark, 1266 das Egerland und 1269 Kärnten und Krain. Dadurch hatte er einen dt.-slaw. Staat zusammengefügt, der von Schlesien bis zur Adria reichte, war zu einem der mächtigsten Fürsten geworden und erhob Anspruch auf die deutsche Königswürde. Sein sagenhafter Reichtum brachte ihm den Beinamen “der goldene König” ein. Auf Kreuzzügen in Preußen und im Baltikum hatte Ottokar an der Seite des Deutschritterordens gekämpft, ihm zu Ehren wurde die Stadt Königsberg gegründet.

Aus Furcht vor seiner Übermacht wählten die deutschen 1273 Fürsten nicht ihn, sondern Rudolf I. von Habsburg zum Dt. König. Ottokar erkannte die Wahl nicht an und verweigerte die Huldigung. Daraufhin wurde er 1276 in Reichsacht und Kirchenbann getan, wurden ihm die Reichslehen Österreich, Steiermark und Kärnten entzogen. In dem darauf ausgebrochenen Krieg wurde Ottokar in der Schlacht auf d. Marchfeld bei Dürnkrut (1278) gefangen genommen und erschlagen. Sein Sohn Wenzel II. behielt nur Böhmen und Mähren als Reichslehen. Ottokar liegt im Chor des Prager Veits-Doms begraben, wohin ihn sein Sohn hatte überführen lassen (1296).

Ottokar war eine der kraftvollsten Herrscherpersönlichkeiten des MA., in Dantes Commedia ist er als “König aus Gold und Eisen” verewigt. Er machte deutsche Siedler in Böhmen ansässig, förderte Handel und Handwerk, gründete viele Städte (darunter Budweis, Marchegg, Leoben, Bruck an der Mur), förderte deutsche Sprache und Kultur in Böhmen und machte seinen Hof zu Prag zu einem Mittelpunkt der Künste und der Wissenschaften. In Wien begann er mit dem Bau der Hofburg, die romanischen Teile des Wiener Stefansdoms gehen auf seine Initiative zurück.

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