Paderborn

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Paderborn. An einem Verkehrsknotenpunkt nahe der über 200 Paderquellen im südöstl. Teil der Münsterschen Bucht (Westfalen) lag eine sächs. Siedlung, die 777 von Karl d. Gr. erobert und als Militär- und Nachschubbasis für seine Sachsenfeldzüge und als Königspfalz ausgebaut wurde. Hier hielt er 777 den ersten fränkischen Reichstag auf sächsischem Boden, dem 779, 785 und 799 weitere folgten. Beim Reichstag von 799 kam es zu einer Begegnung zwischen Karl d. Gr. und Papst Leo III., bei welchem die Gründung des Bistums verfügt wurde. 836 wurden die Gebeine des hl. Liborius aus Le Mans nach Paderborn überführt, um die sich schon bald ein reicher Kult und ein florierendes Pilgerwesen entwickelten. Der Ort zog Handwerker und Händler an und wurde zur Festtagspfalz deutscher Herrscher: Nach Karl kamen Ludwig d. Fromme, Ludwig d. Deutsche, Otto d. Große, neunmal Heinrich II., siebenmal Konrad II., dreimal Heinrich III. und als letzter Kaiser Otto IV. nach Paderborn. Otto I. hatte den Paderborner Bischöfen die Herrschaftsrechte über den Ort und das Umland verliehen, woraus sich das geistl. Fürstentum Paderborn entwickelte. Die Siedlung wurde durch einen Brand im Jahre 1000 weitgehend zerstört, jedoch durch den tatkräftigen Bischof Meinwerk (1009 – 1036) bald wieder aufgebaut. Das bischöfliche Territorium erfuhr unter Meinwerk noch erheblichen Zuwachs und wurde von Friedrich I. 1180 formell anerkannt. 1239 wird Paderborn erstmals als Stadt erwähnt, jedoch blieb die städt. Selbstverwaltung stets der bischöflichen Herrschaft unterworfen. Handwerk und Handel kamen im 13. Jh. zu höchster Blüte. 1294 wurde Paderborn Hansestadt und blieb es bis ins 16. Jh.

Ma. Sehenswürdigkeiten (teilw. nach Zerstörungen im 2. Weltkrieg restauriert): Dom (St. Maria, St. Liborius und St. Kilian geweiht; älteste Teile aus dem 11. Jh., Hauptbautätigkeit im 13.Jh.; über 100 m lange, dreischiffige Hallenkirche mit zwei Querhäusern, Hallenkrypta, mächtigem, 92 m hohen Westturm mit zwei daran angelehnten runden Treppentürmchen, Paradiesportal, Bischofsgräbern, Domschatz); Kirche des ehem. Benediktinerklosters Abdinghof (11. Jh., Pfeilerbasilika mit Flachdecke, dreischiffiger Krypta und Doppelturmfassade; im Kloster Abdinghof starb 1058 der irische Inkluse Paternus den selbstgewählten Feuertod. Paternus wurde selig gesprochen und zum Patron Paderborns erwählt); Bartholomäuskapelle (1017; älteste Hallenkirche Deutschlands, von griechischen Bauleuten errichtet); Gaukirche (12. Jh; romanische Basilika mit achteckigem Turm, Fassade barockisiert); Busdorfkirche (11. – 13. Jh., von Bischof Meinwerk für ein von ihm gegründetes Kanonikerstift erbaut).

(s. Translatio S. Liborii)

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