Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
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Paradies (bibl.; mhd. paradis[e]; kirchenlat. paradisus; v. pers. Pairidazea = heiliger Zaubergarten; synonym für den christl. “Himmel” gebraucht; auch: der Garten Eden [hebr., = Ort der Freude]). Das irdische Paradies, ein üppiger, friedlicher Tier- und Pflanzengarten, aus dem Adam und Eva vertrieben worden waren, wurde im Mittelalter als durchaus real existent begriffen. Weit im Osten, auf dem höchsten Berg der Welt gelegen, war es von einem feurigen Wall umgeben. Vier Flüsse gingen daraus hervor: Euphrat, Hiddegel (Tigris), Phison (Indus) und Geon (Ganges). Origenes nennt das Paradies “einen Ort auf der Erde”, wo die Seelen frommer Verstorbener gleichsam wie in einer Schule auf die höchste Stufe der jenseitigen, himmlischen Seligkeit, die Gottesschau, vorbereitet werden. Auch Thomas von Aquin war davon überzeugt, dass es nach wie vor auf Erden bestehe, und dass Elias, Esra und andere Gerechte dort bis zum Jüngsten Gericht leben würden. Ähnlich dem irdischen Paradies stellte man sich das himmlische vor, noch überhöht durch das Glück der ewigen Anschauung Gottes und der Gesellschaft der Heiligen, Seligen und himmlischen Heerscharen. (Heidnische Paradiese, auch das der Muslime, versprachen zusätzlich körperliche Freuden wie die sexueller Liebe.)
(s. Himmel, Hölle)