Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
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Petrus Peregrinus (Pierre de Maricourt, P. Maricurtensis; den Beinamen „Peregrinus“ erhielt er wegen seiner Teilnahme an einem Kreuzzug; 13. Jh.). Aus dem ostfrz. Maricourt stammend, studierte und lehrte er in Paris Philosophie und Naturwissenschaft. Seine Studien über Magnetismus, deren Ergebnisse in der „Epistola de magnete“ (1269) zusammengefasst sind, blieben bis in die Neuzeit von grundlegender Bedeutung. (Die „Epistola“ besteht aus einem theoretischen und aus einem praktischen Teil. Ersterer behandelt die charakteristischen Merkmale eines Magneten, die Lage der Pole, die wechselseitige Beeinflussung von Magneten, die Magnetisierung eines Eisenstabs und den Erdmagnetismus. Im zweiten Teil sind zwei Arten von Kompassen und eine Art Perpetuum mobile beschrieben.) Zum Experimentieren benutzte er natürlichen Magneteisenstein (Magnetit). Sein Rang als Naturwissenschaftler ist jedoch vor allem in seiner Arbeitsmethode begründet, wie er sie im ersten Teil der „Epistola“ darstellt: dem sorgfältigen, handwerklichen Experimentieren. Sein Schüler Roger Bacon hat die experimentelle Forschung weiterentwickelt. Bacon bezeichnete seinen Lehrer als „dominus experimentorum“, als „experimentator fidelis“, als einzigen Kenner der Experimentalwissenschaft unter den Lateinern. Dass er mithilfe des Magnetismus‘ die Kräfte der umlaufenden Gestirne in einer Maschine nutzen wollte, beleuchtet die Faszination seiner Zeit von der Idee des Perpetuum mobile.
Von seinen Schriften hat sich außer der „Epistola“ nur die „Nova compositio astrolabii particalaris“ (nach 1261) erhalten.