Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
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Petrus Venerabilis („der Ehrwürdige“; auch P. Cluniacensis, P. Mauritius; 1092 – 1156; hl.). Der Sohn einer mittelfrz. Adelsfamilie trat 1109 in das Kloster Cluny ein, wo er 1122 Abt wurde. Mit großem Elan ordnete er das Klosterwesen von Cluny, das unter seinem Vorgänger in eine Krise geraten war, und arbeitete an der Reform der cluniazensischen Kongregation. Beim Papstschisma zwischen Innozenz II. und Anaklet II. setzte er sich zusammen mit Bernhard von Clairvaux für Innozenz ein und erwirkte dessen Anerkennung und Rückkehr nach Rom. Eines seiner Hauptanliegen war die Wiederaufrichtung des Christentums in den von den Mauren zurückeroberten span. Provinzen. Dazu reiste er nach Toledo (Spanien), übersetzte den Koran ins Lateinische und verfasste Streitschriften gegen Muslime und Juden. In Frankreich bekämpfte er den Ketzer Petrus von Bruys und seine Anhänger, die Petrobrusianer. Mit Bernhard von Clairvaux führte er kontroverse Dispute über mönchische Askese, über Luxus und Schönheit und über den Wert aristotelischer Philosophie. Dem von Bernhard heftig angefeindeten Peter Abaelard gewährte er in Cluny Asyl. (Trotz aller gegensätzlichen Ansichten anerkannten Bernhard und Petrus Ehrenhaftigkeit und Edelmut des jeweils anderen. Der ehrende Beiname „Venerabilis“ für Petrus findet sich zuerst in einem Brief Bernhards.)
Werke: „Adversus Judaeorum inveteratam duritiem“, „Contra Petrobrusianos haereticos“, „De miraculis libri duo“, „Summa totius haeresis contra sectam saracenorum“.