Pferdefarben

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Pferdefarben. Wildpferde dürften von unauffälliger, überwiegend brauner Färbung gewesen sein. Mit der Domestikation und Zuchtwahl (ab d. 3. Jtsd. v.u.Z.) beginnt die Zunahme der Farbtöne. – Die Wertschätzung eines Reit-, Jagd oder Streitpferdes hing im Mittelalter nicht zuletzt von dessen Fellfarbe ab. Diese wurde mit den Vier Säften der Galenischen Säftelehre in Verbindung gebracht. An erster Stelle stand und als Pferd der Könige galt der lichte Schimmel (mhd.schimel, blancros, bleichros). Er war dem Element Wasser zugeordnet und dem Körpersaft phlegma. Der rabenschwarze Rappe (zu mhd. rappe = Rabe) entsprach der Erde und der Schwarzen Galle, als Schwarzer war er des Teufels und der Bosheit Sinnbild. Dem roten Fuchs (mhd. vuhs) war das Feuer und die gelbe Galle zugeordnet, dem Braunen die Luft und das Blut. Andersfarbige Rösser – etwa Schecken, Falbe oder Mausfarbige – fanden weniger Beachtung.

Im mittelalterliche Aberglauben gelten Schimmel als Träger von Lichtgestalten, als Zeichen von Reinheit, Glück und Sieg, Rappen als Reittiere böser Geister, als Omen von Unglück und Trauer. Diese Ansicht beruht wohl auf dem german. Mythos von der Todesbotin Hel, welche die Seelen auf einem Rappen reitend ins Todesreich bringt. Das schwarze Pferd in der dritten Vision des Johannes wurde von mittelalterliche Exegeten als Zeichen Satans und der Ketzer gedeutet.

(s. Säftelehre)

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