Pfolspeundt, Heinrich von (H. v. Pfalzpaint, 15. Jh.). Abkomme eines bayer. Ministerialengeschlechts, weitgereister Kriegschirurg und Bruder des Deutschritterordens, veröffentlichte 1460 unter dem Titel “Bündth-Ertznei” (mhd. bunt = Wundverband, Band, Fessel) ein weitverbreitetes Fachbuch zur Chirurgie. Darin sind – neben Verletzungen durch steckende Pfeile – erstmals Schussverletzungen durch Feuerwaffen erwähnt. Zur Heilung empfiehlt der Autor, die frischen Wundkanäle mit Terpentin- oder Rosenöl auszugießen, um so die Eiterung anzuregen. Weitere Kapitel sind der Behandlung von Schusswunden und von Knochenbrüchen, der Rhinoplastik (mit Haut- und Unterhautgewebe aus dem Gesicht oder Oberarm des Patienten), der Lippenplastik bei Hasenscharte, der Darmnaht über einem eingelegten Silberrohr, dem “schlafspendendenden Schwamm” (s. Narkotika) und Wundtränken (z.B. aus Regenwürmern oder getrockneten Kröten) gewidmet.
Pfolspeundt, Heinrich von
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