Premysliden

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Premysliden (Przemysliden, Premyslovci). Böhmische Herrscherdynastie (etwa 870 – 1306), unter welcher sich Böhmen von einem Stammesfürstentum zu einem der mächtigsten Königreiche Europas erhob; benannt nach seinem legendären Stammvater Premysl (der Pflüger), einem böhm. Bauern, der Libussa, die ebenso legendäre Enkelin des tschech. Urvaters Cech und Gründerin von Prag, geheiratet hatte. Erster urkundl. belegter Vertreter ist Herzog Borivoj, der sich und seine Frau Ludmilla (später die Heilige) 874 von dem Slawenapostel Methodios taufen ließ und seinen Stammsitz nach Prag verlegte. Auf Borivoj folgte dessen Sohn Spitihnev (895 – 905), der Böhmen aus dem zusammenbrechenden Großmähren löste und sich 895 dem Schutz des ostfränkischen Königs Arnulf unterstellte. Auf Spitihnev folgte dessen Bruder Vratislav I. (905 – 921) der mehrere Ungarneinfälle zurückschlug und das böhmische Staatswesen festigte. Vratislavs Sohn Wenzel (Vaclav, später der Heilige), der 921 den Herzogsthron bestieg, vollendete die Christianisierung des Landes. Bevor er der Herzogswürde entsagen und sich zum Bischof weihen lassen konnte, wurde er 929 von seinem Bruder Boleslav, der von den geistlichen Ambitionen Wenzels nichts wusste, ermordet. Herzog Boleslav musste sich 950 König Otto I. d. Gr. unterwerfen und sein Herzogtum dem Hl. Röm. Reich eingliedern. Mit Vratislav II. (1061 – 1092) begann das böhmische Königtum. Kaiser Heinrich IV. krönte ihn für seine Verdienste bei der Niederwerfung eines Sachsenaufstandes 1075 zum König. Unter Kaiser Friedrich II. erwarb Ottokar I. die erbl. Königswürde (1212). Er gründete viele Städte und holte deutsche Bauern, Handwerker, Kaufleute und Bergleute ins Land. Ottokar II. Premysl (1230 – 78) vermehrte das böhmische Königreich durch Erbe und Annexion, bis es von Schlesien bis zur Adria reichte. Er unterstützte den Deutschritterorden gegen die heidnischen Pruzzen, weswegen die 1255 neugegründete Stadt am Pregel ihm zu Ehren “Königsberg” benannt wurde. 1278 verlor Ottokar II. in der Schlacht auf dem Marchfeld sein Leben. Zu der Schlacht war es gekommen, als Ottokar dem gewählten deutschen König Rudolf von Habsburg die Huldigung sowie die Herausgabe annektierter Reichslehen verweigerte. Sein Sohn Wenzel II. wurde 1300 in Gnesen zum König von Polen gekrönt. Nachdem die Premysliden mit ihrem letzten männl. Spross, Ottokars Enkel Wenzel III., ausgestorben waren (ermordet 1306), fiel Böhmen als Reichslehen an das Haus Luxemburg.

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