Prognostica (grch. prognosticon = Zukunftskündung; auch Prognosticatio, Practica). Im Spätmittelalter kamen Kalenderblätter in Form von Einblattdrucken auf, die astrologische Vorhersagen und Ratschläge enthielten. Sie hatten Wettervorhersagen gemäß dem jeweils herrschenden Planeten (“Jahresregenten”) zum Inhalt sowie Lostage für Saat, Aderlass, Reiseantritt etc. und Deutungen von bevorstehenden Wunderzeichen wie Finsternissen, Kometen, Konstellationen. Deutlich ist stets der christliche Hintergrund, etwa in der Warnung vor Sünden und göttlichem Strafgericht.
Bis zum Ende des 15. Jh. sind im deutschen Sprachraum jährlich etwa vier astrologische Prognostiken erschienen, die außer in Latein auch in der Landessprache abgefasst waren. Als bekanntestes Beispiel gilt Leonhard Reymans “Wetterbüchlein” mit dem Untertitel “Von wahrer erkantnus des wetters”, das 1505 in Druck ging.
(s. Astro-Meteorologie, Bauernpraktik, Bauernregeln)