Reinmar von Zweter

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Reinmar von Zweter (Reymar v. Zwetel; gest. vor 1260; begraben in Eßfeld bei Ochsenfurt). Er stammte wahrscheinlich aus einem rheinischen Rittergeschlecht, war Schüler Walthers von der Vogelweide und lebte zunächst am Babenberger Hof zu Wien, etwa ab 1240 am Hofe König Wenzels I. in Böhmen, schließlich als fahrender Sänger u.a. in Meißen, Köln und Mainz.

Für seine frühe politische Lyrik wird Friedrich II. als Auftraggeber angenommen. Reinmars religiöser Leich von 234 Versen ist in fünf Handschriften und mehreren Fragmenten überliefert. Seine nahezu 300 politischen und moralisierenden Spruchstrophen sind hauptsächlich in der Manesseschen LHS und in der Kleinen Heidelberger LHS enthalten. Sie gelten den höfischen Tugenden (ere, maze, milte), dem Frauenpreis, weltl. Minnelehren, dem Verfall höfischen Lebensstils (verkommenen Turniersitten, Trunk- und Spielsucht), den Missständen in der Kirche und der politischen Auseinandersetzung zwischen Kaiser und Papst. Daneben findet sich Spielerisches wie Lügenstrophen, Scherzfragen und Rätsel. Reinhard war geschickt im wirkungsvollen Aufbau seiner Sprüche und ging virtuos mit den Mitteln von Personifikation und Allegorie um.

Im “Kurfürstenspruch” vertritt Reinmar den Standpunkt, dass das Reich ein reines Wahlreich sei und seine Würde weniger beim Herrscher als bei den fürstlichen Wählern liege. Anders als der Sachsenspiegel, der dem König von Böhmen die Kur versagt, räumt Reinmar dem Böhmen einen (siebten) Platz im Kurkollegium ein.

Die Meistersinger rechneten Reinmar zu ihren legendären ®”Zwölf alten Meistern”, benutzten seine Töne und schrieben ihm weitere zu.

(s. Spruchdichtung)

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