Reiseliteratur

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Reiseliteratur. Sammelbezeichnung für literar. Werke zum Thema Reisen, Reisewege, Reiseerlebnisse. Der Gattung werden für das Mittelalter auch teilweise oder völlig fiktive Reiseerzählungen (s. Reiseberichte) und rein deskriptive Berichte (s. Itinerar) zugerechnet. Gemessen an der Mobilität der mittelalterliche Gesellschaft, an der Zahl der Reisen von Pilgern und Kaufleuten, Diplomaten und Kreuzfahrern, Entdeckungsreisenden und Abenteurern, ist die Anzahl der überlieferten Reiseberichte gering. Ein Grund dafür dürfte gewesen sein, dass die meisten Menschen nicht lesen und schreiben konnten. Reiseberichte des Mittelalter dürften daher überwiegend mündlich weitergegeben worden sein und wurden dabei von Nacherzählung zu Nacherzählung immer mehr mit märchenhaften Elementen angereichert.

Zu den herausragenden Reiseberichten zählen: der Bericht des arab. Kaufmanns und Diplomaten Ibrahim ibn Achmed at-Tartûschi von seiner Reise ins Frankenreich (10. Jh.); die Erzählung Adams von Bremen von den Fahrten der Isländer von Grönland an das Gestade südlich des St. Lorenzstromes und von einer Fahrt der Friesen ins Nordmeer (enthalten im 4. Buch der “Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum”, entstanden 1072 – 1085); die Schilderung ostasiatischer Sitten und Lebensumstände, niedergelegt von dem im Auftrag des Papstes 1245/46 an den mongolischen Herrscherhof in Karakorum reisenden Franziskanermönch Johannes de Plano Carpini; die Reisen des Venezianers Marco Polo (niedergeschrieben 1298/99 unter dem Titel “La description du monde”; der Bericht des Marco Polo bildete die Grundlage der Vorstellung des Abendlands von Asien im MA.); der Reisebericht des fläm. Franziskaners Wilhelm von Rubruk (über seine Gesandschaftsreise an den Hof des mongolischen Großkhans im Karakorum, 1253 – 55); die “Reisen des John Mandeville” (Mitte des 14. Jh. , Autorschaft ungeklärt; s. Mandeville); das Reisetagebuch des Ibn Battuta, der im 14. Jh. Vorder- und Zentralasien, China, Indien, Sumatra, Nord- und Ostafrika bereiste und mehrmals nach Mekka pilgerte; der Bericht des böhmischstämmigen Franziskanermönchs Odorico de Pordenone, der sich 1324 in China aufhielt; er schildert u.a. die durch Einschnüren verkrüppelten Füße der Damen und das Fischen mit Kormoranen – Besonderheiten des Landes, die Marco Polo nicht aufgefallen waren; der Brief Petrarcas über seine Besteigung des Mont Ventoux (Südfrankreich) im Jahre 1336; die “Pilgerreise” eines Grafen v. Katzenellenbogen (1434), der “Geographische Traktat” des Eberhard Groß (1436), “Hans Schiltbergers Raisbuch” (um 1473), die “Beschreibung der Reyß ins Heylig Land” von Hans Tucher (1482) und die “Peregrinationes in Terram Sanctam” von Bernhard v. Breydenbach (1486).

(s. Kreuzzugs-Chroniken, Pilgerliteratur)

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