Rennofen

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Rennofen (Zerrenn-, Luppenofen, Rennherd). Sammelbezeichnung für alle aus Lehm geformten bzw. aus Stein aufgeführten und mit feuerfester Auskleidung versehenen Gruben- und Schachtöfen (100 – 120 cm hoch, lichte Weite 35 – 70 cm). Über dem schüsselförmig ausgeformten Boden des Schachtes wurden abwechselnd Lagen (“Gichten”) von Holzkohle und zerkleinertem Eisenerz im Verhältnis 2:1 bis 3:1 aufgefüllt; gebrannter Kalk diente als Flussmittel. Auf dem schüsselförmigen Grund des Ofens sammelte sich schwammig-luppiges Roheisen (“Renneisen”). Beim Brand wurde der Schmelzpunkt des kohlenstoffreien Weicheisens (um 1535° C) nicht erreicht. Die Eisengewinnung im Rennofen beruhte auf einer Feststoffreaktion (Reduktion); als Produkt ergab sich ein mit Schlacke durchsetzter Weicheisenschwamm (“Luppe”), aus welchem in den ® Hammermühlen durch 30 – 40-maliges abwechselndes Erhitzen (“Ausheizen”) und Schmieden die Schlackenreste ausgetrieben und schmiedbarer Stahl gewonnen wurde.

Die Luft wurde dem Ofenschacht ursprünglich durch natürlichen Windzug über eine Düse zugeführt, weswegen man solche Öfen meistens auf Anhöhen einrichtete. (Im 11. – 13. Jh. erfolgte der Übergang vom Rennofen- zum Hochofenverfahren [s. Hochofen], bei welchem durch wasserradgetriebene Blasebälge ein intensiver Luftdurchsatz und sehr hohe Temperaturen im Schmelzschacht erzielt wurden.)

Arbeiter, welche das Beschicken und Heizen der Rennöfen besorgten, wurde als “renner” oder “rynner” bezeichnet.

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