Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
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Requiem (Akk. v. lat. requies = Ruhe). Nach den Anfangsworten des Introitus („Requiem aeternam dona eis Domine“) benannte Totenmesse, zu halten jeweils an den Jahrtagen eines Sterbefalls im Sinne des Seelenheils des Abgeschiedenen. Zur Einrichtung und „ewigen“ Fortführung der jährlichen Seelenmesse vermachten Erblasser Liegenschaften, Bargeld oder Zinseinkünfte einer Kirche, einem Konvent oder einer Spitalsgemeinschaft. Dass sich bei feierlichen Leichenfeiern Jenseitshoffnung und diesseitiges Selbstdarstellungsbedürfnis ergänzten beweist die Tatsache, dass mittelalterliche Potentaten schon zu Lebzeiten ihr eigenes Requiem mit großem Pomp feierten und auch selbst daran teilnahmen – sich selbst gleichzeitig als einen Lebenden feiern und als einen zukünftigen Toten betrauern lassend. Derlei Praktiken mussten auf die Kritik glaubensstrenger Prediger stoßen.
Die musikalische Gestaltung des Requiems beruht bis ins Ende des 15. Jh. auf der Gregorianik; danach entstanden mehrstimmige Vertonungen. Charakteristisch für die Liturgie waren vereinfachte Ordinariumsgesänge, die Sequenz „dies irae“ und die Entlassungsformel „Requiescant in pace“.
(s. Seelgerät, Testament)