Riemenschneider, Tilman (1468 – 1531). Der Bildhauer und Bildschnitzer deutscher Hochgotik wurde in Osterode (Harz) geboren, kam 1483 nach Würzburg, wurde dort durch Heirat Bürger, 1520 Bürgermeister. Durch sein Eintreten für die Bauern im Bauernkrieg 1525 verlor er Ämter und Ehren.
Riemenschneiders bevorzugtes Material war der Stein, dessen Bearbeitungstechnik er der des Holzes anglich. Bei Stein- wie Holzarbeiten machte er durch feinfühlige Materialauswahl und Oberflächenbehandlung eine Bemalung überflüssig.
Werkbeispiele: der Hochaltar zu Münnerstadt (1490 – 92); Adam und Eva (1493; heute Würzburg, Mainfränkisches Museum); das Scherenberg-Grabmal (1496 – 98) im Würzburger Dom; die Altäre zu Rothenburg (1501/05), Creglingen (1505/08) und Detwang (um 1510); das Grabmal Kaiser Heinrichs II. und der Kaiserin Kunigunde (1499 – 1530) im Dom zu Bamberg.