Riemer

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Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
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Riemer (mhd.; auch riemensnider; mlat. corrigiator, corrigiarius, frenarius). Lederhandwerker, spezialisiert auf das Herstellen von Lederriemen und -gurten aller Art, insbesondere von Zaumzeug, Zuggeschirr und Gürteln. Das Riemerhandwerk hat sich im 14. Jh. vom Sattlerhandwerk abgespalten und wurde bald zünftig. Riemer waren – im Gegensatz zu den Sattlern – meist stadtsässig, auf dem Lande wurde das Riemenmachen von den Sattlern mit besorgt. Das Rohmaterial Leder wurde teilweise von den Riemern selbst hergestellt, die benötigten Rinds-, Pferde- und Schweinshäute bezogen sie von ortsansässigen Metzgern. Riemenschneider standen – obwohl meist mit diesen zünftisch vereint – in Konkurrenz zu Sattlern, Gürtlern und Beutlern. Erst im Spätmittelalter hatten sie in großen Städten (wie z.B. Lübeck oder Köln) eigene Zünfte. Die Lehrzeit schwankte zwischen 3 und 5 Jahren.

Charakteristische Werkzeuge der Riemer waren das halbmondförmige Messer mit mittigem Griff, weitere unterschiedlich geformte Schneidewerkzeuge (Riemermesser), Locheisen, Ahlen, Nähnadeln und Holzmodeln zum Einprägen von Ziermustern.

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