Sakramentalien

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Sakramentalien (mlat., = heilige Dinge; “kleine Sakramente”). Die mittelalterliche Kirche kannte neben den Sakramenten eine Vielzahl von Zeremonien, Formeln und Ritualen, durch die göttliche Gnade für Leib und Seele oder zur Heiligung von Sachen erwirkt werden sollte. Dazu gehörten Segnungen (sowohl von Personen wie auch von Dingen wie Kirchen, Kirchenglocken, Altären, Öl, Wasser, Brot, Asche, Kerzen, Kelchen, Kräuterbuschen), Salbungen, Beschwörungen (Teufels- oder Dämonenbeschwörungen beim Exorzismus), Prozessionen (Flurumzüge) und formelhafte Bittgebete (Litaneien). Auch die Dinge selbst, die durch eine heiligende Zeremonie geweiht worden sind, werden als Sakramentalien bezeichnet: z.B. Weihwasser, Salböl, Wachs, Salz, Weihrauch, Kelch, Altar und Kirchenmauern. Theologen (wie z.B. Hugo von St. Victor) gestanden den Sakramentalien keine übernatürlichen Eigenschaften zu, sahen in ihnen bloße Zeichen. In der Praxis wurden sie jedoch als magische Mittel benutzt, um dem Teufel und seinen Dämonen zu wehren oder um Zauberei zu betreiben. Von dem engl. Kirchenkritiker John Wyclif stammt der Satz: Sakramentalien “sind eher wahre Zauberpraktiken von Heiden, als solche der heiligen Theologie”. Sie seien Irrglauben und Teufelskunst. (nach P. Dinzelbacher)

Segnungen wurden durch ein Zeichen mit einer oder mit beiden Händen gespendet, durch Berührung mit der Hand oder einem Finger, durch weithin sichtbares Hochhalten der Monstranz oder des Ciboriums, durch eine oder durch zwei kreuzförmig gehaltene brennende Kerzen (Blasiussegen) oder durch ein auf die Stirn gezeichnetes Aschekreuz (Aschermittwoch) u.a.).

(Blasiussegen s. Blasius; Kräutersegen; Schabefiguren; Segen)

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