Salzstraßen

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Salzstraßen (lat. viae salariae). Straßen und Wege, auf denen Salz – das wohl wichtigste Handelsgut des Mittelalter (“weißes Gold”) – aus den Erzeugergebieten zu den Absatzgebieten transportiert wurde, waren seit alter Zeit von besonderer Bedeutung und gewannen mit dem Aufblühen des Städtewesens noch größere Wichtigkeit; der Salztransport ist als eine der wesentlichen Beweggründe mittelalterliche Straßenbaus anzusehen. Aus der Vielzahl der Salz-Transportwege können hier nur einige Beipiele aufgeführt werden. Das Hallstätter Salz beispielsweise wurde schon vor der Zeitenwende über feste Routen an die Adria, zum Schwarzen Meer und nach Frankreich ausgeführt. Von Burghausen (a. d. Salzach) und Passau, wichtigen Zielorten der Halleiner Salzschiffahrt, führten Handelsstraßen nach Böhmen, so etwa die “Prachatici via” (belegt 1088; später “via Boemorum” und “Guldin Steig” genannt) nach Prachatitz in Südböhmen und nach Budweis. Nur etwa 1/3 des Halleiner Salzes wurde nicht auf dem Schiffsweg der Salzach ausgeführt und gelangte auf dem Landweg ins Salzburger Land und nach Kärnten. Reichenhaller Salz wurde auf der “Oberen Straße”, über Rosenheim (mit dem “transitus salis per pontem oeni”, bezeugt 1276), Isar und Lech überquerend, nach Schwaben verfrachtet. Von dieser Straße zweigte in Traunstein eine Strecke zum Innübergang in Wasserburg ab, von wo sie über München nach Landsberg bzw. – mit einem anderen Zweig – nach Augsburg und Donauwörth führte. Eine “Untere Straße” überquerte die Isar bei Moosburg, Landshut oder Dingolfing und führte auf verschiedenen Strecken an die Donau bei Regensburg, Neustadt/Donau und Neuburg/Donau. Norddeutschland und der Ostseeraum wurden mit Lüneburger Salz versorgt. Eine stark frequentierte Salzstraße führte von Lüneburg über Artlenburg (Elbfähre), Lauenburg, Schwarzenbek und Mölln nach Lübeck. Von dort aus erfolgte der Vertrieb über See. Die gut 100 km lange Strecke wurde von schweren, pferdebespannten Lastfuhrwerken (Frachtwagen mit Vierergespann für 1.600 kg = 1 Last) in ca. 20 Tagen bewältigt.

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