Schierling

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Schierling, Wasserschierling (mhd. schirlinc; lat. cicuta; botan. Cicuta virosa, zu virus = Gift; volkstüml. Sumpfgift, Wüterich, Kuhtod, Dollkraut). Hochgiftige Pflanze aus der Familie der Doldenblütler. Er wächst an feuchten Standorten, kann bis 1,20 m. hoch werden und ist gekennzeichnet durch hohle Stängel, lanzettlich gefiederte Blätter, doldige weiße Blüten und knollenartig verdickte Wurzelknolle. In sämtlichen Pflanzenteilen, besonders in der Knolle, ist ein starkes Gift (Cicutoxin) enthalten, das schon in kleinen Dosen durch Atemlähmung töten kann.

In der Antike wurde einem zum Tode Verurteilten ein Schierlingstrunk verabreicht, so auch dem Sokrates.

Das Kräuterbuch Macer floridus betont zwar die Gefährlichkeit der Pflanze, empfiehlt jedoch einen Breiumschlag aus gestampften Schierlingsblättern auf Stirn und Augenlider zur Heilung von Augenentzündungen mit Tränenträufeln; das Gleiche empfiehlt er bei Antoniusfeuer und Hautgeschwüren. Aufs Schambein gelegt dämpfe dieser Umschlag die Liebesgier und ersticke den Samenfluss. Das Kapitel endet mit: “Warum soll ich weitere Einzelheiten aufzählen? Du kannst jeden schädlichen warmen Körpersaft zur Ordnung rufen durch die Auflegung von gestampften Schierling.”

(s. Drogen)

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