Schwaz

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Schwaz. Stadt im unteren Inntal (Tirol), erstmals 930 urkundlich als Ortschaft Suates erwähnt. Die Stadt wird überragt von dem Schloss Freundsberg (13. Jh. über einem Wehrbau des 12. Jh.) und von dem Berg Kellerjoch und durchflossen vom Lahnbach, einem rechten Zulauf des Inns. Die ursprünglich bäuerlich geprägte Siedlung wandelte sich um 1420 – nach der Entdeckung reicher Silbererzgruben oberhalb des Orts – zu einer blühenden Bergbausiedlung, die bis zum 16. Jh durch den Zuzug von Hauern, Bergknappen, Erzstößern und -wäschern, Wasserschöpfern, Blasbalgziehern (Wettermachern), Hundestößern, Hüttenknechten, Schmieden, Zimmerleuten, Händlern, Marketenderinnen u.a.m. auf 20.000 Einwohner anwuchs und damit nach Wien die größte Ansiedlung des Habsburgerreiches war. Die Schwazer Kupfer- und Silbergruben waren die größten Europas und bildeten die Finanzgrundlage des Hauses Habsburg.

Die Ortschaft Schwaz wurde nie ummauert und mit Türmen befestigt und sollte erst 1899 zur Stadt erhoben werden.

(In der frühen Neuzeit wurde trotz aufwendiger technischer Einrichtungen zu Wasserlösung, Belüftung und Erzförderung der Abbau immer schwieriger; zudem machten billige Silberimporte aus der Neuen Welt dem Schwazer Silber Konkurrenz, sodass der Niedergang des Schwazer Erzreviers nicht mehr aufzuhalten war.)

Bedeutendstes mittelalterliche Bauwerk von Schwaz ist die Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt. Als im Spätmittelalter das bestehende Kirchlein die Menschenmenge nicht mehr fassen konnte, wurde es erweitert und es entstand die größte Hallenkirche Tirols. Sie hat je zwei Kirchenschiffe für Bürger und für Knappen und eine Bedachung mit Kupferplatten.

(s. Bergbau, Bergleute, Bergstädte, Silber)

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