Schwertfeger

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
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Schwertfeger (mhd. swertveger; mlat. politor gladiorum, emundator, ensifex, gladiarius, gladiator) erwarben von den Klingenschmieden und Messerern, seit dem 14. Jh. auch von spezialisierten Härtern und Schleifern die gehärteten und geschliffenen Klingen zum “Fegen”, wie das Glätten und Polieren der Oberfläche genannt wurde. Dabei wurde mit rotierenden Schleifsteinen sowie mit Polierhölzern und einem Brei aus Schmirgel (Quarzsand, Kieselgur) und Öl gearbeitet. Nach dem Anfügen von Griff und Parierstange konnte der Schwertfeger die fertige Waffe verkaufen, was ihm von Schmieden wie von Waffenhändlern geneidet wurde.

Das Handwerk der Schwertfeger hat sicher schon lange vor seiner ersten urkundlichen Nennung in einer Kölner Urkunde aus dem 12. Jh. bestanden. Ohne Schwertfeger hätten die schon im Frühmittelalter so begehrten Damastklingen nicht ihr faszinierendes Farb- und Musterspiel der verschlungenen Eisen-Stahl-Verbindungen gezeigt. Schwertfeger sind 1285 in Nürnberg belegt, 1412 entsteht in Solingen eine Handwerksordnung.

(s. Damaszieren, Schleifer)

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