Das Nachschlagewerk gibt einen umfangreichen Überblick über die Zeit des Mittelalters, erfahre hier mehr darüber!
Sentenz (mhd. sentenzie; lat. sententia = Meinung, Urteil). Knapp gehaltener, treffend formulierter und leicht merkbarer Sinnspruch in Versform. Üblicherweise stellt er die Ableitung einer allgemeingültigen weisen Erkenntnis aus einer speziellen Situation dar. Im mittelalterliche Schulbetrieb waren Sammlungen antiker und zeitgenössischer Sinnsprüche fester Unerrichtsbestandteil; sie dienten nicht nur der moralischen Erbauung, der Belustigung oder auch der Ausschmückung eines Vortrags, sondern auch dem Gedächtnistraining.
Als Sentenz wurde auch ein fundamentaler Lehrsatz eines der Kirchenschriftsteller bezeichnet. Zu Lehrzwecken wurden ab dem 11./12. Jh. Sentenzen in systematisch geordneten Sammlungen zusammengestellt. Beispiel: die vierbändige “Summa Sententiarum” (auch “Libri quattuor sententiarum”) des Petrus Lombardus, genannt “magister sententiarum”. Das Werk ist um 1152 entstanden und hat ca. 250 Kommentare hervorgerufen.
(s. exemplum, Petrus Lombardus, Sententiarius, Sprichwort, Spruchdichtung)