Siebenbürgen

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Siebenbürgen (rumän. Transsilvania). Karpatenlandschaft, in der sich nach dem Rückzug der röm. Besatzer (3. Jh.) eine Mischbevölkerung aus ansässigen romanisierten Dakern und zugewanderten Slawen herausgebildet hatte. Das Gebiet wurde im 10./11. Jh. von den Ungarn (s. Magyaren) erobert und teilweise besiedelt. 1003 richtete König Stephan I. v. Ungarn unter der Oberhoheit je eines Wojwoden (Fürsten) sieben Grafschaften ein, in die im 10. Jh. Angehörige des magyar.-türk. Mischvolkes der Szekler, im 12./13. Jh. Deutsche berufen wurden. Letztere nannten die Ungarn “Sachsen”, obgleich sie überwiegend aus der Rhein- und Moselgegend stammten. Sie sollten die Grenzsicherung gegen Überfälle der Tataren, Kumanen und Petschenegen übernehmen und Landesausbau betreiben. Die Einführung der Dreifelderwirtschaft anstatt der ortsüblichen Feldgraswirtschaft ermöglichte eine Verdichtung der Bevölkerung, sodass sich eine Familie von 15 ha statt – wie bisher – von 100 ha ernähren konnte. 1211 übereignete der Ungarnkönig Andreas II. das im Südosten Siebenbürgens gelegene Burzenland (rumän. Tara Birsei) dem Deutschritterorden zur Besiedlung. 1225 mussten die Ordensritter das Land wieder verlassen, nachdem sie versucht hatten, einen unabhängigen Staat zu gründen. Zu den deutschen Städtegründungen zählen u.a. Bistritz (Bistrita), Großwardein (Oradea), Hermannstadt (Sibiu), Karlsburg (Alba Julia), Klausenburg (Cluj), Kronstadt (Brasov), Mühlbach (Sebs) und Schäßburg (Sighisoara). Der Mongoleneinfall von 1240 machte einen großen Teil der Kolonisierungsarbeit zunichte, die Ansiedlung von Deutschen ging jedoch weiter. Weitere Städte wurden planmäßig angelegt und befestigt und bekamen Nürnberger oder Magdeburger Stadtrecht. Der Warenaustausch mit Ungarn, den beiden rumän. Fürstentümern jenseits der Karpaten (Walachei und Moldau) und in Richtung Byzanz ließ in den Städten Siebenbürgens Handwerk, Handel und Zunftwesen aufblühen. Gegen einen Aufstand der entrechteten rumän. und ungar. Bauern schlossen sich 1437 die “drei Stände” (ungar. Adel, Szekler und Siebenbürger Deutsche) zu gemeinsamer Abwehr zusammen. Auch die ersten Angriffe der Osmanen (1421 und 1423) konnten unter dem Woijwoden Johannes Hunyady abgewehrt werden. Nunmehr begann die burgenartige Befestigung von Städten und Dörfern (Bauernburgen) und der Bau von Kirchenburgen. (1526 wurde Siebenbürgen durch die osman. Türken genommen, von Ungarn getrennt und als Fürstentum türkischer Lehnshoheit unterstellt. 1699 wurden die Türken von habsburgischen Truppen vertrieben.)

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