Siechenhäuser

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Siechenhäuser (mhd. siechhuse; Gutleutehäuser [v. mhd. guote liute = sieche Leute]). Wenngleich die mittelalterliche Vorstellungen von Krankheitsursachen und Übertragungsmodi rein spekulativ waren, erkannte man doch spätestens im Hochmittelalter die Wirksamkeit einer Isolierung von Lepra- und Pestkranken. Städtische Leprosenhäuser (s. Leprosorien) gehörten bis zum 16. Jh., als die Krankheit erlosch, zum kommunalen Baubestand, wogegen Pesthäuser, die man in Deutschland meist als St. Sebastians-Hospitäler bezeichnete, seltener vorkamen. Da sich der Leprakranken besonders der St. Lazarus-Orden in den St. Lazarus-Hospitälern annahm, bürgerte sich für Siechenhäuser auch der Namen “Lazarett” ein. (Die Bezeichnung soll von der venezian. Quarantäne-Insel lazzaretto vecchio hergeleitet sein, auf welcher lazzari = Aussätzige zerniert waren.) Leprosorien und Pesthäuser wurden außerhalb der Stadtmauern auf hermetisch abgeschlossenen Arealen angelegt, Pesthäuser womöglich noch mit einem Wassergraben umgeben (Augsburg, Nürnberg, Hamburg) oder auf einer Insel eingerichtet (Regensburg). Stets fand sich beim Siechenhaus eine Kapelle mit eigenem Friedhof.

(s. Quarantäne)

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