Siele

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Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
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Siele, Sielengeschirr, Sielzeug (mhd. sil, sile = Riemenwerk, Geschirr für Zugtiere mit Brustriemen). Entweder durch Techniktransfer aus China oder als Eigenentwicklung aus dem europäischen Norden (als Schlittenbespannung) ist im Frühmittelalter das Sielengeschirr für Pferde bekannt geworden. Auf der ältesten europäischen Darstellung (Osebergteppich, frühes 9. Jh.) ist ein Gespann zu sehen, bei dem das Zugpferd mit einem Brustgurt angeschirrt ist, der von einem Riemen in Position gehalten wird, der die Brust vor dem Widerrist umspannt. An diesem Widerristriemen sind beidseits die Zugseile befestigt, die nicht an einem Ortscheit, sondern an der vorderen Wagenachse angeschlagen sind. (Diese Art der Befestigung legt nahe, dass sie ursprünglich für Schlitten gedacht war.) In Europa endgültig durchgesetzt hat sich das Sielengeschirr – parallel zum Kummet – am Ende des 1. Jtsd. u. Z. Während das Kummet für schweren Zug ausgelegt war, fand die Siele überwiegend vor leichten Wagen Verwendung. Ein voll entwickeltes Sielengeschirr – mit Brustblatt, Zugsträngen und Ortscheit – ist auf einer Bronzetür des Sophiendomes in Nowgorod zu sehen und stammt aus dem 12. Jh.

(s. Ortscheit, Wagen, Zugtiere)

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